[Rezension] Beim Ruf der Eule

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Beim Ruf der Eule

Autor/in: Emma Claire Sweeney 
Verlag: Bastei Lübbe 
Seitenanzahl: 415 
ISBN: 978-3-404-17713-4 
Preis: € 10,00 [D] Print , € 8,99 [D] E-Book
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Auch mit fast 80 führt Maeve Maloney ihre kleine Pension am Meer mit unerschütterlicher Energie. Auf viele wirkt sie unnahbar, fast ruppig. Nur wenige wissen um die Zärtlichkeit, die sie in ihrem Inneren verbirgt. Als Jahrzehnte nach seinem Weggang auf einmal Vincent Roper vor ihrer Tür steht, würde Maeve ihn am liebsten wegschicken. Einst war er ihre große Liebe, heute ist er der Einzige, der noch weiß, dass sie einmal eine Schwester hatte: Edie, die singen konnte wie eine Nachtigall und ein gefeierter Star geworden wäre, hätte das Schicksal es nicht anders gewollt …



Emma Claire Sweeney veröffentlicht seit Jahren Kunstfeatures und Beiträge über Behinderungen, zum Beispiel im Guardian, bei Independent on Sunday, Mslexia und in der Times, und wurde für ihre Arbeiten bereits mehrfach ausgezeichnet. Daneben unterrichtet sie kreatives Schreiben an der New York University. Ihr Debütroman, „Der Ruf der Eule“, wurde von ihrer Schwester inspiriert, die an Zerebralparese und Autismus erkrankt ist.



Vielem Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Ich war schon sehr gespannt was sich hinter dem Titel und dem Klappentext verbirgt. Allem voran war ich auch neugierig auf die Pension, die die Protagonistin Protagonistin führt. In dieser Pension sollen sich Menschen mit Behinderung wohlfühlen. Dabei hat mich nicht nur die Pension neugierig gemacht, in der Beschreibung geht es um eine Begegnung zweier Menschen und diese Begegnung passiert schon gleich am Anfang der Geschichte. Den Maeve hat Vincent schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und plötzlich steht er vor der Pension von Maeve. Er hat den Plan, dort eine Woche zu bleiben, aber Maeve möchte am liebsten gar nichts mit ihm zu tun haben. Sein Besuch ruft in ihre viele alte Erinnerungen wach. In dieser Zeit, wo Vincent damals in ihr Leben tritt, hat sie sich noch fürsorglich um ihre geistig behinderte Zwillingsschwester gekümmert. 
Die Charakter hat die Autorin hierbei wirklich authentisch und realistisch geschrieben und alle wuchsen mir ans Herz. Sogar die Aushilfen von Maeve haben sich in mein Herz geschlichen, auch wen diese nur Nebenrollen spielten. Die Idee zu Maeves Zwillingsschwester hat die Autorin durch ihre eigene Schwester gehabt. Den bei ihr ist im Realen Leben ihre Schwester autistisch erkrankt. In dem Buch wirkt Maeves Zwillingsschwester wirklich lebensfroh, hat wieder Laufen gelernt und singt am liebsten im Kirchenchor. Aber bis heute quält Maeve irgendetwas und somit beginnen die Zeitsprünge in der Geschichte. Diese fand ich leider zu unübersichtlich und manchmal wirklich verwirrend und kaum einzuordnen. Auch Edith ist von den Erinnerungen geprägt und spricht lange nicht aus, was vorgefallen war. Somit beginnt auch die Geheimnisse, die es erstmal zu lüften gilt. Eine Sache die ich durchaus spannend fand und ich deshalb das Buch in einem Stück gelesen habe. Dabei hat sich die Autorin Mühe gegeben, alles bis zum Ende hin hinauszuzögern. So tappt man als Leser die ganze Zeit im Dunkeln, den Antworten gibt es erst am Ende. 
Der Schreibstil war angenehm zu lesen, wobei mich wirklich die Zeitsprünge gestört haben, den da wechselt sich auch der Erzählstil. Aber ich bewundere Maeve für ihre Kraft, sie hat auch immer die Kraft zum weitermachen gefunden und führt die Pension mit fast 80 Jahren. Es gibt schöne Momente im Buch aber auch traurig, die einen zum Nachdenken anregen. Man denkt über Krankheiten nach, über Behinderung und sogar über den Tod. Dieses Buch ist ein völliges Gefühlschaos und auch schön geschrieben. Es ist etwas komplex aber ich kann es durchaus weiterempfehlen.




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